Aesculap sichert die Zukunft

Neuer Zukunftssicherungsvertrag: 120 Stunden für 120 Mio. Euro Investitionen

Tuttlingen. Südwestmetall und IG Metall sowie Aesculap und der Betriebsrat haben sich für den Standort Tuttlingen auf einen neuen Zukunftssicherungsvertrag geeinigt. Der neue Vertrag sieht vor, dass die Beschäftigten pro Jahr 120 Standortsicherungsstunden erbringen. Im Gegenzug verzichtet das Unternehmen während der fünfjährigen Vertragslaufzeit auf betriebsbedingte Kündigungen. Darüber hinaus will Aesculap in den kommenden fünf Jahren insgesamt rund 120 Mio. Euro in den Standort Tuttlingen investieren. Die bisherigen Qualifizierungsstunden entfallen.

Die von Aesculap in Aussicht gestellten Investitionen sollen in erster Linie in Innovation investiert werden, um die Technologieführerschaft von Aesculap zu erhalten und auszubauen. So wird das Unternehmen beispielsweise ein Technikum einrichten, in dem Fachleute aus Forschung & Entwicklung und Produktion gemeinsam Fertigungsprozesse serienreif machen. Um für die Megatrends Industrie 4.0 und Digitalisierung gerüstet zu sein, wird Aesculap weiterhin in moderne Fertigungstechnologien und -prozesse investieren. Außerdem ist die Einrichtung einer Kunden-Zukunftswelt geplant, in der gemeinsam mit Kunden innovative Prozesslösungen entwickelt werden.

Auch eine Reihe größerer baulicher Zukunftsinvestitionen sind geplant: So soll die Logistik in Tuttlingen erweitert werden, um die reibungslose Lieferung der Aesculap-Produkte in die ganze Welt zu garantieren. Für die Beschäftigten wird eine neue Kantine errichtet und es ist der Bau eines Parkhauses am Bahnhof geplant. Darüber hinaus geht Aesculap auch im Personalmanagement neue Wege: Um den Beschäftigten mehr Flexibilität bei ihrer Arbeitszeitgestaltung, je nach Lebenssituation, zu ermöglichen, kann die wöchentliche Arbeitszeit für jeweils zwei Jahre zwischen 30 und 40 Stunden vereinbart werden. Zudem wird auch eine Arbeitsauszeit, ein so genanntes Sabbatjahr oder Sabbatical, möglich sein. Der Vertrag enthält außerdem die Zusage, auch in Zukunft die Auszubildenden und Studierenden an der Dualen Hochschule und von Studium Plus grundsätzlich unbefristet zu übernehmen.

"Mit dem Abschluss dieses Zukunftssicherungsvertrages können wir zufrieden sein. Beide Seiten haben Zugeständnisse machen müssen. Die Vereinbarung stärkt aber die Zukunftsfähigkeit von Aesculap und erlaubt uns, auch künftig in Innovation am Standort Tuttlingen zu investieren", äußert sich der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel. Auch der Betriebsratsvorsitzende Ekkehard Rist zeigt sich zufrieden: "Ich freue mich, dass wir eine Erhöhung der Standortsicherungsstunden vermeiden konnten. Zugleich haben wir eine erhebliche Entlastung der Beschäftigten in Schichtarbeit erreicht, die nur 75 % des Stundenvolumens erbringen müssen. Die Sicherung der Arbeitsplätze und die erheblichen Zusagen des Unternehmens für Investitionen in den Standort Tuttlingen sichern eine erfolgreiche Zukunft für die Aesculap-Beschäftigten in Tuttlingen."