B. Braun Preis für Soziale Innovationen verliehen

Drei Gesellschaftsgestalter sind mit dem Zweiten B. Braun Preis für Soziale Innovationen im Aesculapium ausgezeichnet worden.

Tuttlingen/Friedrichshafen. Mit einer heiteren und würdigen Feier sind am 28. April 2016 drei Gesellschaftsgestalter mit dem Zweiten B. Braun Preis für Soziale Innovationen im Aesculapium ausgezeichnet worden.


Der gemeinsam von der B. Braun-Sparte Aesculap in Tuttlingen und der Zeppelin Universität Friedrichshafen ausgerichtete Wettbewerb richtete sich an Initiativen, die gesellschaftlichen Problemen auf eine übergreifende und neue Weise wirksam begegnen. Insgesamt hatten sich 89 Initiativen aus dem südlichen Baden-Württemberg und darüber hinaus beworben, zehn davon haben im Finale ihre Projekte vor der Jury präsentiert. Zur Preisverleihung waren alle Bewerberinnen und Bewerber eingeladen.


Prof. Hanns-Peter Knaebel zeigte in seiner Begrüßung die Entwicklung des Preises vom Aesculap Umweltpreis vor mehr als 20 Jahren bis zum heutigen B. Braun Preis für Soziale Innovationen. Bei der Neugestaltung des Preises kam der Forschergeist mit der Frage: „Wo steht das soziale Engagement unserer Gesellschaft wirklich?“ Der heutige Abend liefere den lebendigen Beweis für das Engagement und den Ideenreichtum in unserer Gesellschaft und „dieses außergewöhnliche soziale Engagement ist der Kitt, der uns zusammenhält“. Sein Fazit: Exzellente Projekte, unfassbares Engagement, alles Gewinner und insbesondere die Gesellschaft – mit allerdings nur drei Preisträgern. Auch Prof. Insa Sjurts von der  Zeppelin Universität zeigte sich begeistert von den Projekten und der Kombination von Innovation und gesellschaftlicher Verantwortung.


Durch das abwechslungsreiche und kurzweilige Programm führte Tobias Bücklein. Zu jedem der drei Preise gab es einen Kurzfilm über die Initiative und die Laudatio eines Jurymitglieds.


Der erste Preis mit dem damit verbundenen Preisgeld von 12.500 € ging an den Musikdesigner Andreas Brand aus Trossingen. Sein Projekt Musiklusion, das Menschen mit Beeinträchtigungen durch digitale Medien das Musizieren ermöglicht, hat die Jury am meisten überzeugt. Praktisch angewendet wird das barrierefreie Musizieren in der Lebenshilfe in Tuttlingen. Antje Bostelmann von der Klax Gruppe aus Berlin hielt die Laudatio. Sie sei sofort sehr begeistert gewesen, da durch diese gute Idee scheinbar Unmögliches möglich gemacht werde. Mit dem Preisgeld will Andreas Brand Folgeprojekte in der Lebenshilfe Tuttlingen finanzieren. Aber auch eine Übertragung auf andere Gesellschaftsbereiche wie der Altenpflege sei vorstellbar. Der kurze Film, der Teil des Preises ist, zauberte bei den Gästen ein Lächeln auf das Gesicht, denn die Begeisterung für das Musizieren war offensichtlich und sprang über.


Den zweiten Preis mit 7.500 € errang die „Youth-Life-Line“ vom Arbeitskreis Leben e.V. in Reutlingen/Tübingen. Dabei handelt es sich um eine Online-Beratung für suizidgefährdete Jugendliche, die von engagierten Jugendlichen mitgestaltet und von ausgebildeten Pädagogen betreut und geführt wird. Nina Schweigert nahm den Preis mit zwei von insgesamt 30 engagierten Jugendlichen entgegen. Das Publikum war angetan von dem Herzblut und der Begeisterung der Jugendlichen, mit dem sie sich den Problemen ihrer Altersgenossen widmen. Dr. Berthold Broll von der Stiftung Liebenau lobte in seiner Laudatio den Innovationscharakter und die Wirksamkeit dieser Initiative.


Den dritten Preis und 5.000 € erhielt die ARCHE IntensivKinder gGmbH aus Kusterdingen-Mähringen, die schwerkranke, dauerhaft beatmete Kinder intensiv betreut und für sie ein familiäres Umfeld mit Zuwendung und Geborgenheit schafft. Die Laudatorin, Stephanie Prinzessin von Baden, zeigte sich vor allem beeindruckt von dem Unternehmergeist der Initiatorinnen. Sabine Vaihinger und Christiane Miarka-Mauthe nahmen den Preis entgegen. Zu ihrer Motivation sagten sie: „Jeder Mensch und jedes Kind hat ein Recht auf ein schön gestaltetes Leben und das versuchen wir, hier umzusetzen“. Der bewegende Kurzfilm gab einen Einblick in die wertvolle Arbeit der ARCHE.


Zum Rahmenprogramm der Preisverleihung gehörte die Sandmalerei von Katrin Weißensee. Mit den Sandbildern eines perfekten Tages führte sie das Publikum in verschiedene Kontinente und zauberte eine heitere Stimmung.
Mit dabei war auch die Gewinnerin des ersten B. Braun Preises für Soziale Innovationen, Maria Müller von der Initiative SKIPSY. Sie präsentierte, was die Initiative mit dem Preisgeld verwirklichen konnte: das Buch „Die Alleskönner“. Dieses Buch konnte im Foyer nach der Verleihung erworben werden.


Alle Projekte der Finalisten wurden gewürdigt und im Foyer präsentiert:
Bürgerbeteiligungsprojekt Bodanbürger e.V., Stiftung für Medizininnovationen Tübingen, Kultur für Alle Stuttgart, nearBees – Honig von Nebenan, Spiel Memore, Stadtpiraten Freiburg, Women-For-Women Tuttlingen.


Die Jury bestand aus Thomas Albiez von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, I.K.H. Stephanie Prinzessin von Baden, dem Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck, Antje Bostelmann von der Klax-Gruppe, Dr. Berthold Broll von der Stiftung Liebenau, Volker Kauder MdB sowie Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel und Prof. Dr. Insa Sjurts.
Mehr Informationen, Filme und Bilder zur Preisverleihung unter www.bbraun-preis-soziale-innovationen.de

Der Gewinner Andreas Brand mit der Laudatorin Antje Bostelmann (links) und Prof. Insa Sjurts von der Zeppelin Universität und Prof. Hanns-Peter Knaebel von der Aesculap AG
Dr. Berthold Broll von der Liebenau Stiftung (links) freut sich mit Nina Schweigert und den jugendlichen Helfern Tamala und Kirito von der Youth-Life-Line über den 2. Platz
Die dritten Preisträgerinnen Sabine Vaihinger (Mitte) und Christiane Miarka-Mauthe von der ARCHE Intensiv Kinder gGmbH mit Stephanie Prinzessin von Baden.