B. Braun Accelerator: Start-Ups präsentierten Ergebnisse ihrer Pilotprojekte

Innovative und nachhaltige Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen zu finden ist das Ziel der dritten Auflage des B. Braun Accelerators.

Sieben für das Programm ausgewählte internationale Start-Ups präsentierten bei einem „Demo Day“ am 16. September in Melsungen die Ergebnisse der Pilotprojekte, die sie gemeinsam mit Expert*innen von B. Braun durchgeführt hatten. Die Veranstaltung wurde erstmalig im Hybrid-Format mit Teilnehmern vor Ort und virtuell über MS Teams durchgeführt, so dass sich auch ein internationales Publikum zuschalten konnte.

In realen Anwendungsumgebungen hatten die jungen Unternehmen beweisen müssen, dass ihre Ideen halten können, was sie versprechen: nämlich passgenaue Antworten auf ganz konkrete Problemstellungen bei B. Braun zu geben – von einem schonenderen Umgang mit Ressourcen bis zur verstärkten Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI). „Wir wären als Unternehmen nicht mehr als 180 Jahre alt, wenn Innovation nicht unser ständiger Antrieb wäre“, sagte die Vorstandsvorsitzende Anna Maria Braun. „Im Vordergrund muss dabei immer stehen, dass Innovationen die Gesundheit der Menschen schützen und verbessern.“

Ganz unmittelbar auf eine Verbesserung des Patientenwohls zielen die Ideen der Start-Ups Wefight aus Paris und HappyMed aus Wien: Die einen entwickelten den Chatbot „Vik“, der Stoma-Patient*innen und anderen chronisch Kranken rund um die Uhr als virtueller Berater zur Seite stehen soll. Die anderen produzieren spezielle Virtual-Reality-Brillen, die Patient*innen vor und während Operationen ablenken und beruhigen und damit weniger medikamentöse Sedierung nötig machen sollen. Beide konnten nun durch Real-Life-Tests und Patientenbefragungen ermitteln, dass ihre Ideen funktionieren.

Amplyfi aus Großbritannien bewies die Stärke seiner selbstlernenden Algorithmen zur Auswertung unstrukturierter Daten durch einen aus öffentlichen Quellen generierten Insight Report. 7LYTIX aus Österreich sagte mittels KI-Technologie drohende Ausfälle bei Dialysegeräten sehr präzise voraus. PANDA aus Hamburg richtete auf älteren Produktionsmaschinen von B. Braun eine algorithmusgestützte Qualitätskontrolle ein, die binnen weniger Tage erfolgreich arbeitete. Am Klinikum Kassel testete das ebenfalls in Hamburg ansässige Start-Up Resourcify das Recycling von Ecoflacs und erreichte eine hohe Qualität der getrennten Kunststoffe. Und Tesalys aus Frankreich bilanzierte nach seinem Pilotprojekt zu Sterilisierung und (Teil-)Recycling infektiöser Einwegartikel, dass allein die französischen Dialysezentren von Avitum auf diese Weise 132 Tonnen CO2 im Jahr einsparen könnten.

Für den B. Braun Accelerator konnten sich erstmals nur Unternehmen bewerben, die mindestens zwei der von den Vereinten Nationen definierten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) erfüllen. Bei der nächsten Ausgabe, die bereits vorbereitet wird, soll dieses Anliegen ganz ins Zentrum gerückt werden. „Der vierte B. Braun Accelerator“, kündigte Alexander Katzung, Vice President Acceleration & Innovation bei B. Braun, an, „wird zu hundert Prozent auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtet sein.“