Erich Hauser
Der Stahlbildhauer Erich Hauser wurde 1930 in Rietheim im Kreis Tuttlingen geboren. Nach dem 2. Weltkrieg absolvierte er im Unternehmen Aesculap eine Lehre als Stahlgraveur und nahm gleichzeitig Unterricht in Zeichnen und Modellieren im Kloster Beuron. 1952 ließ er sich als freier Bildhauer in Schramberg nieder, lebte und arbeitete danach ein paar Jahre in Dunningen, bevor er 1969 nach Rottweil übersiedelte. Mehrfach für sein Werk ausgezeichnet, wurde er 1970 Mitglied in der Akademie der Künste Berlin. 1996 gründete er die Kunststiftung Erich Hauser. 2004 starb Erich Hauser in Rottweil.
Sein bildhauerisches Werk, mit dem ihm großer Erfolg beschieden war und das ihn zu einem der bedeutenden deutschen Bildhauer der Nachkriegszeit macht, besteht ausschließlich aus Edelstahl. Früh beschloss Erich Hauser, das Figürliche zugunsten der Abstraktion zurückzudrängen. Den Anstoß dazu mag ihm etwa Ende der Fünfziger Jahre die Begegnung mit junger amerikanischer Kunst gegeben haben. Sein besonderes Interesse galt der Materialoberfläche. Sicherlich auch durch informelle Arbeiten malender Zeitgenossen stimuliert, überarbeitete er in den Anfangsjahren die Metallplatten, aus denen er seine Kunstwerke zusammengesetzt hat, schweißte raue Strukturen darauf und gab ihnen einen vergleichsweise groben Ausdruck, der die Aufbrüche und das Zersplitterte noch verstärkte. Von diesen aufgesetzten Verfremdungen kehrte der stets perfektionistisch arbeitende Künstler schließlich ab. Bei seinen späteren Plastiken – den geschlossenen wie prismatischen – achtete er stattdessen auf möglichst glatt polierte Oberflächen und straffe Spannungen. Die damit zusammenhängenden individuellen künstlerischen Ausdrucksmittel machen sein Werk unverwechselbar. Seit Ende der 1960er Jahre wachsen die Plastiken Erich Hausers, im Kontext der Bestimmung der Kunstwerke für den öffentlichen Raum, stetig in die Höhe.