Theodor Billroth
Österreichischer Chirurg, Zürich, Wien 1829-1894, geboren in Bergen/Rügen (D), gestorben in Abbazia
1881 führt Billroth erstmals eine Gastrektomie bei einer Patientin mit einem Magenkarzinom durch. Seine Technik geht als „Billroth-I-Operation“ in die Geschichte ein. Vier Jahre später folgt die „Billroth-II-Operation“. Als Erster führt er die Resektion der Speiseröhre und des Magenpylorus durch und wagt auch die Totalexstirpation des Kehlkopfs.
Johann Friedrich Dieffenbach
Deutscher Chirurg, Würzburg/Paris/Berlin, 1792-1847, geboren in Königsberg, gestorben in Berlin
Dieffenbach spezialisiert sich sehr früh schon auf die plastische Chirurgie, insbesondere die Rhinoplastik. Als Chefarzt der chirurgischen Abteilung der Berliner Charité lenkt er sein Interesse auf die subkutanen Operationen wie Tenotomien und andere orthopädische Leiden. Im weiteren erforscht er die Bluttransfusion, das Stottern und Schielen.
William Steward Halstedt
Amerikanischer Chirurg, New York, Baltimore 1852-1922, geboren in New York, gestorben in Baltimore
Halsted gilt als der Schöpfer der Leitungs- und der Lumbalanästhesie. Er entwickelt die ersten Operationshandschuhe aus Gummi und trägt Wesentliches zur Darm-, Leber-, Kropf- und Brustchirurgie bei. Die Halsted-Naht und Halstedsche Operation, eine erweiterte Radikaloperation des Brustdrüsenkrebses, tragen seinen Namen.
Lorenz Heister
Deutscher Anatom, Amsterdam, Altdorf, Helmstedt 1683-1758, geboren in Frankfurt/M, gestorben in Bornum
Heister begründet seinen Ruf als Chirurg und Gelehrter in Altdorf und Helmstedt. Er gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie in Deutschland. Die 12.000 Bücher seiner Privatbibliothek zeugen von seiner Gelehrsamkeit. Er entdeckt nichts Bahnbrechendes, doch gehen diverse chirurgische Instrumente auf ihn zurück und tragen seinen Namen.
Theodor Kocher
Schweizer Chirurg, Bern 1841-1917, geboren in Bern, gestorben in Bern
Kocher gilt weltweit als Pionier der Kropfchirurgie. Er standardisiert viele Operationstechniken, zum Beispiel den „Kragenschnitt“ oder beim Knie den „Kocher-Bogenschnitt“. Er wird zudem durch seine Therapie der Hüftluxation und des Leistenbruchs bekannt. 1909 erhält er den Nobelpreis für Medizin.
Bernhard von Langenbeck
Deutscher Chirurg, Göttingen, Kiel, Berlin 1810-1887, geboren in Paddingsbüttel/Hannover, gestorben in Wiesbaden
Der berühmte deutsche Kriegschirurg erwirbt große Verdienste um die traditionelle Chirurgie und die Behandlung von Schussfrakturen und Gelenksresektionen, aber auch in der Urano-, der Cheilo- und der Rhinoplastik und vielen andern Gebieten. Langenbeck gilt zudem als Begründer der experimentellen Chirurgie.
Joseph Baron Lister
Englischer Chirurg, Glasgow, Edinburgh, London 1827-1912, geboren in Upton/Essex, gestorben in Walmer/Kent
Lister studiert intensiv die Schriften von Louis Pasteur zur Desinfektion. Um die Luftkeime zu zerstören, erfindet er einen Apparat zum Zerstäuben von Karbolsäure. Die Instrumente legt er in die gleiche Lösung ein. 1865 operiert er erstmals in Europa unter keimfreien Bedingungen – die moderne, antiseptische Operationsmethode ist entdeckt.
Johann von Mikulicz-Radecki
Österreichischer Chirurg, Krakau, Königsberg, Breslau 1850-1905, geboren in Cernowitz/Bukowina, gestorben in Breslau
Von Mikulicz macht sich für die von Semmelweis geforderten anti- und aseptischen Maßnahmen stark. Daneben entwickelt er eine Klemme zum Halten des Bauchfells, befasst sich mit der Gastroskopie und Oesophagoskopie und verfeinert verschiedene, von Billroth vorgedachte Techniken der Abdominalchirurgie.
Jules Péan
Französischer Chirurg, Paris 1830-1898, geboren in Châteaudun/Eure-et-Loir, gestorben in Paris
1862 entwickelt Péan die sogenannte Péan-Klemme, eine Arterienpinzette, um blutende Gefäße abzuklemmen. Péan wagt die erste Ovariotomie in Europa und entwickelt damit die Operationstechnik der Eierstockchirurgie entscheidend weiter. Ebenso macht er die Uterusexstirpation und das Zerstückeln von Tumoren im Uterus bekannt.
Aladár von Petz
Ungarischer Chirurg, Budapest, Györ 1888-1956, geboren in Györ/Ungarn, gestorben in Györ/Ungarn
1907 erfindet Hümér Hültl die erste Maschine, die bei Magen-Darm-Operationen die Nähte mittels Drahtklammern heftet. Von Petz gelingt es, alle Nachteile der Hültl-Nähmaschine auszumerzen und den „Petz“ zu bauen, der seit 1923 in Tuttlingen produziert und weltweit eingesetzt wird. „Petzen“ heißt, das Magen- und Darm-Nahtgerät ansetzen.
(Ernst) Ferdinand Sauerbruch
Deutscher Chirurg, Marburg, Zürich, München, Berlin 1875-1951, geboren in Bremen, gestorben in Berlin.
Die epochale Erfindung der Unterdruckkammer für Operationen am Brustkorb macht Sauerbruch berühmt. Aber auch der Herzchirurgie, der Speiseröhren- und Magenchirurgie gibt er bedeutende Impulse. Der Sauerbrucharm und die Amputationsstumpf-Kanalisierung sind von ihm erdachte Methoden, die Prothese mit den Muskeln des Stumpfs zu steuern.
Rudolf Carl Virchow
Deutscher Pathologe, Berlin, Würzburg 1821-1902, geboren in Schivelbein/Ostpommern, gestorben in Berlin
Virchows Arbeitsgebiete sind schier unüberschaubar. Sein größter Verdienst ist die Entwicklung der Zellularpathologie. Er macht sich aber auch um die Anthropologie, die Archäologie und den sozial-medizinischen Bereich verdient. Auf pathologischem Gebiet untersucht er die Leukämie, die Thrombose, die Embolie und Infektion, die Syphilis und vieles mehr.
Richard von Volkmann
Deutscher Chirurg, Halle 1830-1889, geboren in Leipzig, gestorben in Jena
Volkmann vertritt vehement die Antiseptik. Er entwickelt aber auch neue operative Methoden und beschäftigt sich mit der Chirurgie der Gelenke und Extremitäten sowie der Erforschung von Krebsleiden. Die Volkmannsche Kontraktur, das Volkmannsche Dreieck und diverse nach ihm benannte Instrumente zeugen von seinem Einfluss.
Öffentliche Führungen
Führungen finden jeden ersten Mittwoch im Monat von 15:30-17:00 Uhr statt.
Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung über nachstehende E-Mailadresse. Die Führungen finden ab einer Mindestteilnehmerzahl von 5 Personen statt.
