Chirurgie Museum
Asklepios

Exponate verschiedener Epochen

Amputationssaege

Amputationssäge (ca. 18 Jh. – Nachbau)

Die Amputation war vor der Entdeckung der Keimfreiheit mit die am häufigsten durchgeführte Operation. Wundärzte haben seit dem 16. Jahrhundert versucht, den Eingriff mit Hilfe eines immer wieder optimierten Instrumentariums zu einem möglichst schnell durchzuführenden, standardisierten Operationsverfahren zu entwickeln. So wurden für eine Oberschenkelamputation 3-4 Minuten veranschlagt. (Quelle M. Sachs: „Geschichte der operativen Medizin“)

Graetenfaenger

Grätenfänger nach FERGUSSON (Hersteller Aesculap)

Vor der Einführung flexibler Gastroskope wurden verschiedene Instrumente für eine Fremdkörperentfernung eingesetzt. So zum Beispiel für die Entfernung einer Fischgräte der abgebildete Grätenfänger nach FERGUSSSON. Dabei wurde zunächst das an der Instrumentenspitze befindliche Schwämmchen mit einem Lokalanästhetikum getränkt, um den Würgereflex des Patienten zu mindern. Das Instrument wurde dann langsam, damit das lokale Betäubungsmittel wirken konnte, in den Schlund des Patienten eingeführt. Sobald der vermeintliche Sitz der Gräte erreicht war, zog der Arzt an dem Ring am Ende des Instruments, wodurch die Borsten hinter dem Schwämmchen aufgeweitet wurden. Durch ein langsames Zurückziehen des Instrumentes wurde dann die Gräte in den Borsten aufgenommen und konnte so mit etwas Glück und Geschick zu Tage befördert werden. Diese Instrumente wurden bei Aesculap von ca. 1890 bis 1965 hergestellt und vertrieben.

Untersuchungstisch

Gynäkologischer Untersuchungstisch (Hersteller Maquet)

Rippensperrer

Rippensperrer nach Sauerbruch, mit abgerundeten Blättern (Hersteller Aesculap)

Untrennbar mit der Thoraxchirurgie ist der Name Ernst Ferdinand Sauerbruch verbunden, da er zu Beginn des 20. Jh das Druckdifferenzverfahren für Operationen am offenen Thorax entwickelte. Als genialer Tüftler entwickelte er viele Instrumente, aber auch Prothesen, die durch Benutzung der Muskeln des Amputationsstupfes beweglich wurden. Neben dem Abgebildeten entwickelte Sauerbruch zwei weitere Rippensperrer, welche eine der Voraussetzung für die breite Eröffnung der Brusthöhle war. (Quelle M. Sachs: „Geschichte der operativen Medizin“)

Gelenkendoprothetik

AESCULAP® Gelenkendoprothetik – Implantatlösungen für Revisionseingriffe

Im Fall eines Wechseleingriffs von Endoprothesen für das Hüft- oder Kniegelenk sind besondere Implantat-komponenten notwendig, die einen Knochen- und Funktionsverlust des Gelenks ausgleichen können. Solche Implantate erlauben dem Operateur eine Verankerung in Knochendefekten und ggü. einem Ersteingriff zusätzliche Stabilisierungen der Gelenkfunktion. Das Revisionssystem Prevision® für die Hüftendoprothetik enthält dazu neben längeren Implantaten für den Oberschenkel auch Plasmafit® Pfannenkomponenten, die mit der Structan® Titan-3D-Laserprint-Oberflächen eine Verankerung im Knochen vereinfachen. Pfannendefekte werden durch zusätzliche Implantatkomponenten, sogenannte Augmentate, des Structan® Sortiments ausgeglichen. Pfanneneinsätze aus hoch vernetztem Polyethylen Vitelene® erlauben dem Operateur den Drehpunkt des Gelenks zu verändern.Die Gelenkstabilität kann zusätzlich durch sogenannte Dual Mobility Implantate erhöht werden, bei denen die Gelenkbewegung mit zwei, statt einer Gelenkfläche erfolgt. Bei diesen Implantaten kommt die bei Knieendoprothesen wie z.B. dem EnduRo Knie bewährte AESCULAP® AS (Advance Surface) Oberflächentechnologie zum Einsatz, die eine Ionenabgabe der Metallkomponenten reduziert. Die EnduRo Knieendoprothese ersetzt das Kniegelenk durch eine stabil geführte Beugung und Rotation mit Schäften zur Verankerung im Knochen.

Sterilgutversorgung

AESCULAP® AICON® – Ein Sprung nach vorn in der Sterilgutversorgung

Kliniken weltweit benötigen für den reibungslosen OP-Ablauf das richtige chirurgische Instrumentarium zur richtigen Zeit und in der richtigen Qualität. Der Prozess der Bereitstellung muss sicher und so effizient wie möglich sein. Aesculap unterstützt diesen Prozess seit Jahren mit innovativen Lösungen. Die neuen Sterilcontainer und Siebkörbe der AICON®-Serie sind die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich.Beide Produkte sind auf maximale Effizienz getrimmt. Die neuen Siebkörbe unterstützen mit ihrer 3D-Bodenstruktur die Trocknung während der Reinigung und Desinfektion und vermeiden ein Verrutschen der Instrumente während des Packprozesses. Die abgestimmte Kennzeichnungslösung erlaubt es mit einem System sowohl Siebkörbe, als auch Container zu kennzeichnen. Die neuen Container überzeugen neben der modularen Kennzeichnung mit einer verbesserten aseptischen Präsentation, optionalen Perforationsfeldabdeckungen und einem optionalen System zur beschleunigten Trocknung während der Sterilisation.
Die Siebkörbe sowie die Container wurden in einem engen Dialog mit unseren Kunden entwickelt. Ein wichtiger Aspekt im Rahmen der Entwicklung war die Herstellung von möglichst nah am späteren Produkt orientierten Prototypen, noch vor Erstellung von Produktionswerkzeugen. Gelöst wurde diese Herausforderung u. a. durch die Nutzung von modernen 3D-Druckverfahren, aber auch durch die Verwendung von Frästechniken, die es erlauben Aluminiumcontainer komplett aus dem Vollen herzustellen.

Feldbesteck

Bayrisches Amputationsbesteck (ca. 1850)

Die Amputation war vor der Entdeckung der Keimfreiheit mit die am häufigsten durchgeführte Operation. Wundärzte haben seit dem 16. Jahrhundert versucht, den Eingriff mit Hilfe eines immer wieder optimierten Instrumentariums zu einem möglichst schnell durchzuführenden, standardisierten Operationsverfahren zu entwickeln. So wurden für eine Oberschenkelamputation 3-4 Minuten veranschlagt. (Quelle M. Sachs: „Geschichte der operativen Medizin“)

Trepanationsbestecke

Französisches Trepanationsbesteck (ca. 1780 – Hersteller Tilly)

Die Trepanation ist die erste größere chirurgische Operation in der Geschichte der Menschheit, von der wir – trotz fehlender schriftlicher Überlieferung – durch Schädelfunde aus der Steinzeit Kenntnis haben. (Quelle M. Sachs: „Geschichte der operativen Medizin“)

Spekulum

Spekulum (aus Pompeji 79 n. C. – Nachbau)

Antike Texte lassen den Schluss zu, dass dieses Instrument damals zu Untersuchungszwecken in natürliche Körperöffnungen eingeführt wurde. Tatsächlich erlaubt eine sinnvolle Gewinde- und Hebelkoordination jedwede Erweiterung von Körperöffnungen. (Quelle G. Döderlein: „Antike Arztinstrumente aus ihrer Geschichte“)

Stethoskop

Stethoskop nach DENNISON

Die ersten Verfahren, das Körperinnere der Diagnostik zugänglich zu machen, beruhten nicht auf dem Sehen, sondern auf dem Hören. Durch Abklopfen und Abhören wurden krankhafte Veränderungen im Körperinneren erfahrbar. Zum Abhören wurde das Stethoskop als das erste Instrument der neuen naturwissenschaftlichen Medizin erfunden. (Quelle A. Sigelen: „Vom Aderlass zum Nanoskop“)

Zahnarztbohrer

Pedalbohrmaschine für Zahnärzte

1871 ließ sich der Zahnarzt James Beall Morrison seinen Tretbohrer patentieren, welcher einen Durchbruch in der Behandlung kariöser Zähne mit sich brachte. Zeitgenössische Kollegen feierten sogar diese Erfindung als „völlig schmerzlos“, was sich jeder Patient, welcher sich bereits einer Bohrbehandlung in heutiger Zeit unterwerfen musste, kaum vorstellen kann. (Quelle A. Sigelen: „Vom Aderlass zum Nanoskop“)

3D-Druck Implantate

3D-Druck für Wirbelsäulen- und Orthopädische Implantate

Beim 3D-Druck erfolgt ein schichtweiser Aufbau eines Bauteils mittels Laserstrahl und Metallpulver. Die größte Chance bietet sicherlich die Möglichkeit, mit diesem sehr flexiblen Fertigungsverfahren, ausgehend von Röntgen-Schichtaufnahmen, idealerweise auch Verbunden mit computergestützten Rekonstruktionsplanungen, für den Patienten und seine Anatomie individuell angepasste Sonderimplantate herzustellen.

Öffentliche Führungen

Führungen finden jeden ersten Mittwoch im Monat von 15:30-17:00 Uhr statt.
Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung über nachstehende E-Mailadresse. Die Führungen finden ab einer Mindestteilnehmerzahl von 5 Personen statt.

Eingangstüre Asklepios
Das Museum von Aesculap
Chirurgie Museum Asklepios
Bahnhofstraße 137
78532 Tuttlingen
Deutschland